Porträt Robert Schumanns aus der Düsseldorfer Zeit
Porträt Robert Schumanns aus
der Düsseldorfer Zeit.


Daguerreotypie Schumann 1850Daguerreotypie Schumanns 1850Kinder Schumanns 1854Medaille für die Rettung Schumanns

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Schumann in Düsseldorf

Düsseldorfer Jahre

Die Jahre Schumanns in Düsseldorf waren in beruflicher und persönlicher Hinsicht bewegt.

Zunächst schien das Angebot der Stellung des Städtischen Musikdirektors verlockend. Schumann hatte in jeder Wintersaison zehn Abonnementkonzerte mit dem Orchester und dem Chor des „Städtischen Musikvereins“ sowie jährlich vier Kirchenkonzerte (in der Lambertus- und in der Maxkirche) zu leiten. Dank seiner Vorgänger Mendelssohn, Rietz und Hiller war das Orchester gut geschult und „für die kleine Stadt ganz vortrefflich“ (Clara Schumann). Die Situation vor Ort wurde jedoch für den hochsensiblen Schumann zunehmend problematisch, er konnte sich weder bei den Honoratioren noch bei den Musikern Anerkennung verschaffen. Das von ihm ausgewählte schwierige Repertoire erregte bei Musikern wie Publikum Widerstand, zu seiner abweisenden Verschlossenheit gesellten sich zunehmend die Symptome seiner geistigen Erkrankung.

Vier Umzüge in den dreieinhalb Jahren seines Düsseldorfer Aufenthaltes zeugen von Schumanns Ruhelosigkeit, aber es gab auch freudige Momente im beruflichen Umfeld wie im Familienleben. Zwei seiner sieben Kinder (ein achtes war, nur 16 Monate alt, 1847 gestorben) erblickten in der Stadt das Licht der Welt. Der junge Johannes Brahms suchte den Komponisten auf und wurde von ihm in dem berühmt gewordenen Zeitschriftenbeitrag „Neue Bahnen“ überschwenglich begrüßt. Der Geiger Joseph Joachim wurde zum engen Freund und Kammermusikpartner Claras.

Die Düsseldorfer Periode nahm einen tragischen Ausgang: Am Rosenmontag des Jahres 1854, dem 27. Februar, unternahm Schumann einen Selbstmordversuch mit einem Sprung von der Rheinbrücke. Daraufhin verlangte er die Aufnahme in eine Nervenheilanstalt und verbrachte die letzten zwei Lebensjahre in der fortschrittlichen Privatklinik des Dr. Richarz in Endenich bei Bonn. Mit der Zeit in Düsseldorf endet, von wenigen fragmentarischen Kompositionen abgesehen, Schumanns künstlerisches Schaffen.